07/2015 "Neu ist gut, erneuerbar ist besser", Zukunft leben - Ein Magazin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie
Wer seine Heizung jetzt auf erneuerbare Energien umrüstet, kann sich bares Geld vom Staat sichern. Das gute Gewissen gibt es gratis dazu.
Fürs Heizen wird hierzulande viel Energie verbraucht. Zu viel Energie. Denn Millionen von Heizungsanlagen in deutschen Kellern sind wahrhafte "Oldies" - haben aber dabei weder den Dauerbrenner-Charakter eines Beatles-Hits noch den Charme von Retro-Möbeln. Stattdessen sind sie einfach ineffizient, verheizen also viel mehr Energie als eigentlich nötig. Das ist nicht nur schlecht fürs Klima, sondern reißt auch ein tiefes Loch in unsere Geldbeutel: Allein 2013 gaben deutsche Privathaushalte rund 53,7 Milliarden Euro für Wärmeenergie aus.
Der Einbau eines neuen Kessels bringt Hauseigentümer in puncto Energiesparen schon weit nach vorne; er ist aber mit Blick auf die Klimabilanz nur die zweite Wahl. Besser – nämlich effizient und gleichzeitig besonders umweltfreundlich – heizt es sich mit erneuerbaren Energien, zum Beispiel Sonne, Biomasse oder Erdwärme. Wer jetzt seine Heizung auf erneuerbare Energien umstellt, trägt nicht nur zur Energiewende bei, sondern kann sich auch besonders attraktive Zuschüsse sichern: im Rahmen des Marktanreizprogramms (MAP) des Bundeswirtschaftsministeriums. Zuständig für die Vergabe der Fördermittel ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
Sonne, Biomasse und Erdwärme: umrüsten und profitieren
Umrüsten und bares Geld kassieren - mit diesen Technologien können sich Hausbesitzer staatliche Förderung für ihre persönliche Wärmewende sichern:
- Solarthermie – Kollektoren auf dem Dach, Sonne in der Heizung: Wie die Photovoltaik nutzt auch die Solarthermie die Sonnenstrahlung, wandelt diese Energie aber nicht in Strom, sondern in Wärme um. Damit kann Wasser zum Duschen oder Spülen erwärmt und sogar eine komplette Heizungsanlage betrieben werden. Über das MAP wird eine Solarthermie-Heizanlage mit mindestens 2.000 Euro bezuschusst.
- Biomasse – moderner Kessel, traditionsreiches Material: Heizen mit Holz? Da denken viele zuerst an den offenen Kamin oder die traditionelle Ofenheizung. Doch auch eine moderne Zentralheizung kann mit dem nachwachsenden Rohstoff befeuert werden. Ein üblicher Brennstoff sind Holzpellets. Sie haben einen Durchmesser von maximal 25 Millimetern und bestehen aus zusammengepressten Holzresten – praktisch wie sehr, sehr kleine Holzbriketts. Eine Alternative sind die sogenannten Holzhackschnitzel; auch die Investition in einen besonders effizienten Scheitholzvergaserkessel – in dem übrigens dasselbe Holz wie im Kamin verfeuert wird – ist über das MAP förderfähig. Je nach Technologie variiert die Höhe des Zuschusses. Für einen Pelletkessel mit Wärmespeicher gibt es beispielsweise mindestens 3.500 Euro.
- Erdwärme – Heizenergie aus unerschöpflichen Quellen: Auf den ersten 100 Metern unter der Erdoberfläche liegt die Temperatur bei nur rund zehn Grad Celsius. Dennoch lässt sich mit dieser Erdwärme das Haus auf angenehme Temperaturen bringen: Eine Wärmepumpe verstärkt die Wärmeenergie aus der Umwelt und überträgt sie auf ein Heizmedium wie Wasser. Das Haus kann so mit Warmwasser versorgt werden, aber auch über eine Fußbodenheizung wohlig warm werden. Über das MAP bekommen Sie zum Beispiel für den Bau einer Erdwärmepumpe einen Zuschuss von mindestens 4.000 Euro.
- Unterstützt wird dabei nicht nur die Anschaffung der neuen Heizung, sondern auch die Optimierung des gesamten Heizungssystems – etwa mit Zuschüssen für die Modernisierung der Heizkörper. Und wenn die Installation Ihrer MAP-geförderten Anlage mehr als drei Jahre her ist, können Sie sich für deren Nachjustierung einen Zuschuss von bis zu 200 Euro sichern.
Vom Erdöl zur Erdwärme: ein Förderbeispiel
Der Einbau einer Wärmepumpe, die Erdwärme über eine Erdsonde als Wärmequelle nutzt, wird mit 4.500 Euro gefördert. Wird die Pumpe mit einem Wärmespeicher kombiniert und ist die Anlage auf die intelligenten, flexiblen Stromnetze der Zukunft vorbereitet, wird dafür ein Bonus von 500 Euro gezahlt. Für Ausbau und Entsorgung des alten Öltanks sowie zusätzliche bauliche Maßnahmen zur Einbindung der Wärmepumpe in das Heizungssystem Ihres Gebäudes, wie den Austausch alter Heizkörper, erhalten Sie zusätzlich bis zu 2.250 Euro. Zusammen sind dies bis zu 7.250 Euro Förderung für Ihre persönliche Energiewende.
In fünf Schritten zur Förderung:
- Eine förderfähige Heizungsanlage auswählen, am besten zusammen mit Ihrem Energieberater.
- Heizung installieren lassen und in Betrieb nehmen.
- Förderantrag unter www.heizen-mit-erneuerbaren-energien.de herunterladen.
- Förderantrag ausfüllen und unterschreiben. Fachunternehmererklärung vom Handwerker und Belege wie z.B. Rechnungen beifügen.
- Den vollständigen Förderantrag innerhalb von neun Monaten nach Inbetriebnahme beim BAFA einreichen.
Zum Weiterklicken:
www.bmwi.de/go/gebaeudeeffizienz
www.bafa.de/bafa/de/energie/erneuerbare_energien
Sie haben Fragen zum Marktanreizprogramm (MAP)?
Dann nutzen Sie die BAFA-Hotline: 06196 908-1625
Den Artikel können Sie als PDF [4,28 MB] herunterladen.