01/2013 "Flächenheizungen sind gesundheitsverträglich", Haus & Grund informiert
Wärme ist nicht gleich Wärme. Das weiß jeder, der die angenehme Wärme eines Kachelofens mit der eines herkömmlichen Heizkörpers vergleicht. Der Kachelofen strahlt die Wärme als Strahlungswärme direkt in den Raum ab. Möbel, Einrichtungsgegenstände und alle anderen Oberflächen erwärmen sich, die Raumluft selbst bleibt relativ kühl. Die Bewohner nehmen die Strahlungswärme auf und empfinden diese als äußerst angenehm.
Anders der klassische Heizkörper: er erwärmt erst die kalte Luft, die dann aufsteigt, die Wärme verliert, dadurch wieder absinkt um erneut aufgewärmt zu werden. Dieses permanente Erwärmen und Abkühlen trocknet die Luft aus. Außerdem wird die Luftzirkulation häufig als unangenehme Zugluft empfunden. Diese transportiert zudem auch Staub, Milben und andere Mikropartikel, das macht Allergikern zu schaffen.
Heizen wie die alten Römer
Nicht nur für Allergiker sind daher alternative Heizungssysteme, wie die Flächenheizung, interessant. Wir kennen Sie als Fußboden-, Wand- und Deckenheizung. Diese erwärmen den Raum mittels Wärmestrahlung. Das schafft einen Wohnkomfort, den vor rund 2000 Jahren bereits die alten Römer schätzten. Diese beheizten nach diesem Prinzip ihre Thermen.
Doch sie haben noch weitere Vorteile. Durch die reduzierte Lufttemperatur helfen sie Energie zu sparen. Schon eine um nur ein Grad Celsius reduzierte Raumtemperatur spart bis zu sechs Prozent Heizkosten. Dies spricht deutlich für diese Heizungssysteme.
Decken- und Wandheizungen
Wandheizungen lassen sich grundsätzlich in jedem Gebäude anbringen. Vorzugsweise werden sie an Außenwänden installiert. Ihr Flächenbedarf beträgt zwischen 25 und 50 Prozent der Wohnfläche - je nach Dämmzustand.
Deckenheizungen - besser bekannt als Klimadecken - haben vor allem bei der Nachrüstung im Altbau Vorteile. Als Trockenbaukonstruktion sind sie sehr schlank; nur wenig Raumhöhe geht verloren. Ein weiterer Vorteil: der Einbau ist mit wenig Schmutz und Staub verbunden. Vor allem bei neuen, nach EnEV-Standard gedämmten Häusern, ist dies eine kostengünstige, gesundheitsverträgliche Form des Heizens - und auch des Kühlens. Denn im Sommer wird kaltes Wasser durch die Decke geleitet. Dann wird die Heizung zur Klimaanlage.
Kombination mit Mineralputzen
Grundsätzlich können Wandheizungen mit jeder Art von Putz kombiniert werden. Doch vor allem die Verwendung von mineralischen Innenputzen, beispielsweise Lehm oder Kalkputz, bietet weitere Vorteile. Sie besitzen die Fähigkeit, große Mengen Wasserdampf aufzunehmen und regulieren damit das Raumklima. Selbst bei einem hohen Wasserdampfanfall wird die relative Luftfeuchte unter 55 Prozent gehalten. Da hat auch Schimmel keine Chance.
Den vollständigen Artikel können Sie als PDF [2,9 MB] herunterladen.