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12/2011 "Ein tiefer Spatenstich an der Hochschule Bochum", EnergieAgentur.NRW berichtet

Neubau des Internationalen Geothermiezentrums

Udo Paschedag, Staatssekretär im NRW-Klimaschutzministerium führte den traditionellen ersten Spatenstich für den Neubau des Internationalen Geothermiezentrums an der Hochschule Bochum aus. Gefördert mit Mitteln des Landes NRW entsteht hier eine weltweit einzigartige Infrastruktur für geothermische Forschung und Versuche unter realitätsnahen Bedingungen. Die Entwicklung neuer Technologien vom Labormaßstab bis zur Serienreife ist die große Stärke der Bochumer Forscher.

Mit der Landeszuwendung in Höhe von 11 Mio. Euro sowie zusätzlichen eigenen Mitteln und Förderungen aus der Wirtschaft baut die Hochschule Bochum neben einem klassischen Institutsgebäude mit geowissenschaftlichen Laboratorien, eine Großversuchshalle mit Werkstätten und ein Testfeld als in-situ Feldlabor für Versuche unter produktionsnahen Bedingungen. Das in-situ Labor ist zugleich Bestandteil des 50 km² großen geothermischen Feldes "Zukunftsenergie" im Bochumer Süden. Hinzu kommt das Energetikum - ein Gebäude für Wärmepumpen- und geothermische Versorgungstechnik. Dort findet in Kooperation mit Handwerk und Industrie die Aus- und Fortbildung für die dringend benötigten Fachkräfte statt.

Geothermie hat für den Industriestandort NRW und die Metropole Ruhr auch eine hohe wirtschaftliche Bedeutung. Viele mittelständische Unternehmen profitieren nicht zuletzt vom Know-How des Kohlebergbaus, das sich in vielen verwandten Bereichen der Geothermie in zukunftsfähigen Technologien adaptieren und nutzen lässt. Der Spatenstich erfolgte standesgemäß mit der neuen Forschungsbohranlage des Internationalen Geothermiezentrums. Zuvor taufte Ottilie Scholz - Bochums Oberbürgermeisterin - die neu entwickelte Anlage HBR 207 GT, hergestellt von der Firma Hütte aus Olpe, auf den Namen BO.REX (Bochum Research and Exploration Drilling Rig). Mit ihrer BO.REX stoßen die Forscher hinsichtlich Leistung, Flexibilität und Variabilität in neue Dimensionen vor. Die mobile Anlage kann bei 40 t Zugkraft weit über 1.000 m tief bohren und dabei alle verfügbaren Bohrverfahren einsetzen. Für die Forschung am Geothermiezentrum ist dies wichtig, um gemeinsam mit der Wirtschaft innovative Bohrverfahren nun unter realen Bedingungen bis zur Marktreife entwickeln zu können. Die Höchstdruck-Wasserpumpe zu der Bohranlage wurde von der Wittener Firma Kamat gebaut. Ihre flexiblen Drücke bis zu 1.500 bar ermöglichen z.B. die Entwicklung besonders leistungsfähiger wasserhydraulischer Bohrtechniken.

Den vollständigen Bericht können Sie als PDF [1,8 MB] herunterladen.