07/11 "Mit der Natur heizen", Artikel in der WAZ
Wärmepumpen nutzen Temperaturunterschiede aus Wasser, Erde und Luft.
Die Wärmepumpe gehört zu den umweItschonendsten Methoden der Heizung und Warmwasserbereitung. Sie reduziert klimaschädliche CO2-Emissionen und den Energieverbrauch, benötigt kaum Wartung und erzeugt bei richtiger Planung und optimalem Betrieb bis zum Vierfachen der eingesetzten elektrischen Antriebsleistung an Wärmeenergie, so der Bundesverband Wärmepumpe eV (BWP).
Wie ein Kühlschrank – nur genau umgekehrt
Wärmepumpen funktionieren wie Kühlschränke – nur genau umgekehrt. Während der Kältemittelkreislauf des Kühlschranks seinem Inneren Wärme entzieht und diese an die Umgebung abgibt, entzieht der Kältemittelkreislauf einer Wärmepumpe der Umgebung Wärme. Diese wird innerhalb des Gerätes auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und kann dann zum Heizen oder zum Erwärmen von Trinkwasser genutzt werden. Eine effiziente Wärmepumpe kann so aus bis zu 75% kostenloser Umweltenergie 100% Heizleistung erzeugen. Und wer den Strom, der zum Betrieb der Pumpe notwendig ist, aus regenerativen Energiequellen bezieht, heizt sogar komplett CO2-neutral.
Hauptenergiequelle der Wärmepumpe ist die in der Luft, im Boden oder im Grundwasser gespeicherte Sonnenenergie, erklärt der BWP. Um diese Umgebungswärme von einem relativ niedrigen auf das für Heizung und Warmwasser erforderliche Temperaturniveau zu bringen, nutzt die Pumpe ein Kältemittel. Dieses verdampft aufgrund seines niedrigen Siedepunktes schon durch die vergleichsweise kalte Wärmequelle. Durch Antriebsenergie in Form von Strom oder Gas wird das dampfförmige Kältemittel verdichtet, dadurch steigt die Temperatur auf das benötigte Niveau. In einem Kondensator wird das Kältemittel anschließend wieder verflüssigt, wobei es sowohl die zugeführte Antriebsenergie als auch die aufgenommene Umweltwärme auf einem höheren Temperaturniveau an das Heizmedium abgibt.
Hohe Anfangsinvestition, niedrige Betriebskosten
Eine hohe Effizienz erreichen Sole/Wasserpumpen mit Erdsonden oder Erdkollektoren. Das liegt an der gleichmäßigen Temperierung des Erdreichs. Noch effizienter sind Wasser/Wasserpumpen, die das Grundwasser als Energiequelle nutzen. Beiden Techniken gemeinsam ist eine relativ hohe Anfangsinvestition. Die wird jedoch in der Regel durch niedrigere Betriebskosten ausgeglichen, beruhigt der BWP.
Dabei entpuppen sich solche Wärmepumpen als wahre Tausendsassas: Sie können nämlich auch zur Kühlung eingesetzt werden. Da die Temperatur im Erdreich im Sommer geringer ist als die Raumtemperatur, können Erd- oder Grundwasser-Wärmepumpen die Kühle des Erdreiches direkt nutzen. Dafür wird nur ein geringer Energieaufwand benötigt, was diese Art der Kühlung sehr energieeffizient macht.
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