07/11 "Baesweiler saniert sein Gymnasium", EnergieAgentur.NRW berichtet
Mit einem Altbau aus den 1970er Jahren den so genannten "Zertifizierten Passivhaus-Neubaustandard" zu erreichen, das war eine Herausforderung zu einem bislang einzigartigen Projekt, die die Stadt Baesweiler angenommen und mit dem bereits fertig gestellten Trakt 1 auch schon gemeistert hat. Einzigartig deshalb, weil es in dieser Größenordnung und dazu noch mit Vorhangfassade bislang noch keinen einzigen auf Passivhaus-Neubaustandard zertifizierten Altbau gibt. Mit der Planung und Umsetzung ist das Büro "Rongen Architekten" aus Wassenberg und das Ingenieurbüro VIKA Ingenieure aus Aachen beauftragt.
Das Passivhaus kommt
Passivhäuser gibt es inzwischen zwar noch nicht wie Sand am Meer, aber immerhin ist die Technik Standard. In Baesweiler wird allerdings erstmals landesweit eine gesamte Schule systematisch und konsequent auf den Passivhausstandard saniert. Dafür wurde die Stadt im vergangenen November bereits beim bundesweiten Wettbewerb "Kommunaler Klimaschutz 2010" als eine der drei Siegerkommunen ausgezeichnet (Preisgeld 40.000 Euro).
Energetisch optimiert
Rund 1.100 Schüler besuchen das Gymnasium Baesweiler, ca. 100 Lehrer haben hier ihren Arbeitsplatz. In mehreren Bauabschnitten werden die Trakte mit den Unterrichtsräumen, der Verwaltung, dem Lehrerzimmer, einer Mensa, der Bibliothek sowie einer Dreifach-Turnhalle nicht nur energetisch auf Vordermann gebracht. "Die umfassenden Maßnahmen nutzen wir auch, um das Lernumfeld gestalterisch zu verbessern", so Ralf Peters, Leiter des Gebäudemanagement der Stadt Baesweiler. Die Gesamtkosten für die gesamte Modernisierung und die energetische Optimierung betragen rund 10 Millionen Euro, der Landesanteil beträgt 4,8 Millionen Euro. Inzwischen wurden die Arbeiten am ersten Trakt und der Mensa abgeschlossen. Peters: "Die Sanierung war eine organisatorische Herausforderung, weil wir die Arbeiten im laufenden Betrieb durchführen mussten."
Minus 80 Prozent
Der durchschnittliche Gesamtheizenergieverbrauch aller Gebäudetrakte des Gymnasiums wird sich auf 20 Prozent der Energiemenge reduzieren, die heute aktueller Standard für Neubauten ist. Der Heizwärmebedarf des Gymnasiums lag vor der Sanierung bei 220 kWh/(m2a). Nach der energetischen Sanierung wird sich dieser Wert auf 15 kWh/(m2a), also um über 90 Prozent reduzieren. Eine Erdsondenanlage mit einer Bohrtiefe von rund 140 Metern wird direkt zur Kühlung und in Verbindung mit einer Wärmepumpenanlage für die Beheizung genutzt. Damit wird künftig der Schwerpunkt auf die Nutzung erneuerbarer Energien gelegt.
Den vollständigen Bericht können Sie als PDF [1,9 MB] herunterladen.